Diese Skisaison wollten wir so richtig auskosten – die Saisonkarte hatten wir in der Tasche, August lief sensationell gut nach dem Generalservice, wir waren trainiert und voller Tatendrang. Mitte Jänner gingen wir auf Probefahrt mit unserem Oldtimer. Wir waren äußerst zufrieden und zogen die ersten Schwünge in den Alpen. Das Wetter war frühlingshaft, der Kunstschnee gut. So auch im Februar und März. Die Corona-Krise trieb uns früher nach Hause als geplant. Die nagelneuen Tourenski liegen nun jungfräulich im Keller.
Ein Sprichwort sagt: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann erzähle ihm von deinen Plänen.“ Pläne hatten wir tatsächlich viele für dieses Jahr: mit Freunden nach Rumänien, mit anderen Freunden einen Segeltörn in der Ostsee, im Herbst nach Kanada verschiffen.
Pläne können aber nur dann aufgehen, wenn man alles zu 100 % beeinflussen kann. Und das kann man eben nicht. Man sollte nicht zu stark an Plänen oder dem gewünschten Ergebnis derer haften. Besser ist es, offen und flexibel zu sein. Das Ungeplante könnte doch auch viel besser und schöner sein als das Geplante. Wir sind schon gespannt.
Im Moment sitzen wir zu Hause, sind mitten im Frühlingserwachen, öffnen unsere Sinne für das Schöne. Und das tut gut in diesen besonderen Zeiten. Wir schauen den Blättern beim Wachsen zu, lauschen dem inbrünstigen Gesang der Vögel am Morgen und Abend, beobachten Fasane, Rehe und Käuze, entdecken die ersten Schlangen, schauen den Kröten bei der Paarung zu. Auch die Schwalben sind zurück aus Afrika und die Kuckucke aus den Tropen. Abends beginnen die Grillen ihr Konzert und die Fledermäuse ziehen ihre Runden. Alles kommt uns laut vor, die Natur pulsiert. Es gibt kaum Umgebungslärm, so gesehen ist es ruhig geworden, es gibt nur natürliche Geräusche. Das lieben wir.
Man kann jeder Lebenslage, jeder noch so schwierigen Situation etwas Positives abgewinnen. Wir hoffen, es geht euch genauso.